Wie du deiner Tanzschule in der Pandemie helfen kannst

Wie deine Tanzschule unterstützen kannst - Foto: Sabuas Lichtraum

Vielleicht hast du schon das ein oder andere Posting auf Social Media, einen Artikel oder Nachrichten gesehen, in denen Selbstständige und Unternehmen ihr Leid klagen.

Vielleicht hast du mitbekommen, welchen Unbillen die Kultur- und Kreativbranche derzeit ausgesetzt ist. Tanzschulen durften und dürfen wieder öffnen (im Gegensatz zur Veranstaltungesbranche), aber auch, wenn die Tanzschulen wieder öffnen, die Tanzlehrer wieder unterrichten dürfen, bleibt die Situation schwierig.

Untervermietung, Junggesellinnenabschiede, Workshops, Shows, Auftritte und Kooperationen entfielen und werden auch noch längere Zeit zu großen Teilen wegfallen.
Mindestens zwei Monate im ersten und über sieben Monate im zweiten Lockdown blieben die Tanzschulen geschlossen und durften und dürfen nur öffnen, wenn sie (in den meisten Fällen) deutlich weniger Teilnehmer zu den Kursen zulassen.

Auf „weniger Teilnehmer“ sind die Preise, die wohl kaum eine Tanzschule derzeit erhöht, nicht ausgelegt. Die hohen Mieten der großen Säle, die Dozentenhonorare und sonstigen Fixkosten fressen einen möglichen Gewinn, von dem dann auch der/die InhaberIn der Tanzschule leben könnte, oftmals einfach auf.

Viele von uns bieten Online-Unterricht, haben in Equipment investiert und letztendlich trotz Schließung mehr Arbeit gehabt als vorher. Wir haben während der Zeiten der Schließung nur wenige bis keine Neukunden gewinnen können. Und die über Online-Unterricht gewonnenen Kunden sind selten diejenigen, die einer Tanzschule länger treu bleiben.
Wir konnten keine Probestündler vor Ort annehmen. Probestündler sind aber die VertragsinhaberInnen/die KundInnen der Zukunft.

Die Auswirkungen der Zwangsschließung wird meine Tanzschule noch 2022 zu spüren bekommen. Und ganz sicher nicht nur meine Tanzschule. Ich glaube sogar, dass OT pur sich im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen der Branche wacker geschlagen hat, dank unserer sehr treuen und wohlwollenden Kundinnen (Danke schön!). Vielen geht es deutlich schlechter.

Einen dritten Shutdown würden viele Betriebe übrigens nicht überleben – und der schwebt latent drohend über allen Selbstständigen und Unternehmen.

Denkt bitte daran, wenn ihr das nächste Mal in eure Tanzschule kommt und Händedesinfektion, das ständige Lüften und Abstandhalten als nervig empfinden solltet.

Andere Prioritäten?

Leider zeigt sich auch, dass einigeTeilnehmer ihre Prioritäten geändert haben. TeilnehmerInnen, die Risikogruppen angehören oder kranke Familienangehörige haben, meiden den Unterricht weiterhin und kündigen sogar, weil kein Ende der Pandemie abzusehen ist. Manche möchten die öffentlichen Verkehrsmittel nicht nutzen oder für einen Tanzkurs nicht extra vom HomeOffice nach Frankfurt fahren. Alles nachvollziehbar.
TänzerInnen ohne Vertrag, die über Karten, Blockkurse oder gar DropIns teilgenommen haben, sind häufig wie vom Erdboden verschwunden.
Und auch die treuen Vertragskundinnen haben vielleicht den Spaß verloren, andere Hobbies gefunden (die weniger „gefährlich“ sind und von zu Hause aus betrieben werden können), müssen sparen, haben ihren Job verloren oder gerade gewechselt oder haben vielleicht einfach gemerkt, dass es auch ohne Tanz geht.
Vielleicht nur solange, bis sich das Homeoffice im Körper bemerkbar macht – dann wird es viele Anbieter für Tanz- und Gesundheitskurse aber nicht mehr geben.

Was kannst du tun, um Tanzschulen und andere Betriebe, deren Angebot du gerne nutzt, genutzt hast und vielleicht auch in Zukunft nutzen möchtest und die jetzt deine Hilfe brauchen, zu unterstützen?

Petitionen

Petitionen zeichnen. Nur, wenn wir den Regierenden immer und immer wieder auf unterschiedlichen Wegen zeigen, was uns am Herzen liegt, können sie auch reagieren.
Auch wir brauchen eine Lobby. Nicht nur Automobilkonzerne, Lufthasa und Co..

Geldströme lenken

Gehe dort hin und kaufe dort, wo deine Gelder und deine Unterstützung ankommen sollen. Verzichte auf kostenlose/superbillige (Online-)Unterrichtsangebote (derzeit ein echtes Problem in der Tanzszene und sicher nicht nur hier). Sei bereit, für gute Arbeit auch gutes Geld zu zahlen.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Mund-zu-Mund-Propaganda – das stärkste Werbemittel überhaupt. Empfiehl deine Tanzschule deinen Freunden. Das bringt neue Kunden (die genauso nett sind, wie du es bist :)), Geld in die leeren Kassen und spart Werbeausgaben.

Rezensionen

Schreibe eine positive Rezension bei Facebook, Google oder anderen Portalen, wo Kunden ihre Meinung äußern und Betriebe und Selbstständige empfehlen können.
Auch, wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Wir lassen uns fast alle von Empfehlungen beeinflussen. Das bringt also ebenfalls neue Kunden, und die Tanzschulen und TanzlehrerInnen können beim Werbeetat sparen.

Reichweite

Teile Beiträge und Werbung deiner Tanzschule (auf Social Media und am besten „öffentlich“) – das schafft Reichweite und Bekanntheit. Spart wieder Werbekosten und kann neue Kunden bringen. Allein schon das Kommentieren der Beiträge bringt Reichweite.

„Spenden“ & Crowdfunding

Niemand hindert dich daran, die Tanzschule deiner Wahl auch außer der Reihe finanziell zu unterstützen.
Unsere Teilnehmerinnen im OT pur haben eine Crowdfunding-Kampagne angeleiert und andere haben einfach „Spenden“ auf unser Konto überwiesen (Danke!) :).

Fragen

Und weißt du was? Frag in deiner Tanzschule/deine TanzlehrerInnen doch mal direkt, ob und wie du ihnen am besten helfen kannst.
Manchmal helfen auch einfach nur ein Gespräch, nette Worte oder eine kleine Unterstützung bei einer Aufgabe (viele Selbstständige ertrinken derzeit in Arbeit, OBWOHL sie weniger Einnahmen haben…).

Komm wieder

Und das Wichtigste zum Schluss: Komm wieder in die Kurse.
Online oder offline – das ist fast egal. Wir möchten wieder mit euch tanzen. Dass ihr kommt, zeigt uns, dass wir wichtig sind (wenn schon nicht „systemrelevant“…), dass ihr uns unterstützt.

Und wir werden alles tun, um eurer Corona-Stresslevel zu senken :)!

Danke!