„Als ich angefangen habe zu unterrichten, war ich sehr unsicher.“

Sylvia über die BATO-Ausbildung

Sylvia kenne ich als Tänzerin von Veranstaltungen und Shows im Heidelberger Raum, aber ebenso als engagiertes Bundesverbandsmitglied und Kongressbesucherin und natürlich als BATO-Teilnehmerin. Sie gehört zu den vielen wissbegierigen Frauen, die in meinen BATO-Seminaren immer alles ganz genau wissen wollten, offen für neue Aspekte des Tanzes und eine andere Herangehensweise an die Tanztechnik sind und nicht aufhören zu fragen, bis sie von mir erfahren haben, was sie wissen wollen. Dafür, für ihre Reflektiertheit und ihr ruhiges und kameradschaftliches Auftreten in der Bauchtanzszene schätze ich Sylvia sehr.
Ich freue mich, dass sie sich bereit erklärt hat, mir ein paar Fragen zu ihren Erfahrungen mit BATO zu beantworten. Danke, liebe Sylvia!

Liebe Sylvia, erzähle uns etwas über Dich: Wer bist Du und was machst Du (tänzerisch)?

Wer bin ich? Sylvia , 54 Jahre
Seit wann tanze ich Orientalischen Tanz? Seit 19 Jahren.
Warum habe ich angefangen? Nach zwei Schwangerschaften hatte ich gesundheitliche Probleme, eine Freundin hat mir Bauchtanz empfohlen.
Seit wann unterrichte ich? Meine erste Gruppe hatte ich 2009, seit 2014 bin ich in der Volkshochschule als Dozentin tätig.

Silvia - BATO-Absolventin 2021 - Backstage

Warum hast Du an der BATO-Ausbildung teilgenommen?

Als ich angefangen habe zu unterrichten, war ich sehr unsicher. Ich habe versucht, meinen eigenen Weg zu finden, aber ich war auch sehr geprägt durch meine Lehrerinnen.
Vier Jahre habe ich dann gar nicht mehr unterrichtet. Während dieser Zeit habe ich in einem Ensemble trainiert. Was zur Folge hatte, dass ich meinen eigenen Stil immer mehr verloren habe. Durch kleinere und größere Showauftritte habe ich zwar viele Erfahrungen gesammelt, aber letztlich hechelt man von einer Choreographie in die nächste, und das hilft wenig, Sicherheit beim Unterrichten zu erlangen.
2014 erhielt ich durch Zufall ein Angebot der VHS, eine bestehende Mittelstufengruppe zu übernehmen.

Kurz und gut: Ich war nicht zufrieden mit mir.
Es mag Naturtalente geben, die aus dem Stehgreif einen Unterricht aus dem Ärmel schütteln können, ich kann es nicht. Ich wollte meinem „Tun“ mehr Struktur und bessere Technik geben.
Die Kurse sind teuer, die Frauen bezahlen dafür und haben es verdient, dass ein/e Lehrer/in vorbereitet und gut ausgebildet ist.

Silvia - BATO-Absolventin 2021 - on stage

Was hat BATO Dir persönlich gebracht?

Ich bin froh die Ausbildung gemacht zu haben.
Sie hat mich als Tänzerin und als Lehrerin weitergebracht.
Ich habe einfach die Bestätigung gebraucht, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und ich brauchte Anregungen, an welchen Stellen meines Unterrichts ich intensiver arbeiten musste. Ich mache jetzt, z.B., immer ein längeres Warmup und mindestens ein 10minütiges Cooldown, und ich nehme mir nicht zu viel vor für eine Unterrichtseinheit.

Was hat Dir an BATO gut gefallen?

Für mich war das Erlebnis mit den unterschiedlichen Dozent/innen sehr prägend. Jede/r einzelne bringt soviel Wissen und eigene Persönlichkeit mit, dass es wirklich ein reichhaltiges tänzerisches Buffet ist.

Die BATO-Ausbildung war für mich eine Bereicherung in allem, obwohl ich in meiner Runde die Älteste war. Was beweist, dass wir zum Lernen nie zu alt sind und dass man den orientalischen Tanz generationsübergreifend schulen und tanzen kann.

Du hast einen Teil der Ausbildung online absolviert. Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Als der erste Lockdown 2020 kam, fehlten mit noch vier BATO-Seminare, um die Prüfung ablegen zu können.
Es zeichnete sich bald ab, dass keine andere Möglichkeit bestand, als die gesamte Ausbildung auf die „Online-Schiene“ zu bringen. Ich muss nicht erwähnen, was für Kraftakt das für den Verband war.

Im Grunde kann man jedes Seminar online abhalten. Es steht und fällt mit dem/der DozentIn und dem technischen Equipment auf Dozentenseite. Natürlich spielen auch die Voraussetzungen, die die SchülerInnen zu Hause haben eine wichtige Rolle.

Durch den Online-Unterricht war es mir auch möglich, Tutorials, Choreographien und Schritt-und Bewegungskombis  von (BATO-)Dozentinnen anzusehen, die nicht in meiner Nähe unterrichten. Wenn ich „Technik-Unsicherheiten“ hatte oder noch Ideen brauchte, konnte ich mir diese Videos immer wieder ansehen.

Wir haben in der Ausbildung sehr viel Unterstützung bekommen, gerade was die Tanz-Basics und auch den Umgang mit Onlineunterricht anbetrifft. U.a. hat Melanie uns ihren reichhaltigen Schatz an Technikvideos zum Nacharbeiten zur Verfügung gestellt.
Viele Dozentinnen ließen eine Prüfungsvorbereitung mit uns gemacht, z. B. Simone Paulyn , Abeer, Melanie und Sahela. Das war spontaner und kostengünstiger online machbar.

Heute nutze ich alle Möglichkeiten. Für meinen eigenen Unterricht habe ich mich für die Präsenzvariante entschieden, weil meine Hardware für einen Onlineunterricht nicht ausreicht.
Ich besuche nach wie vor gerne Workshops am liebsten wirklich in Präsenz. Aber oft ist der zeitliche und auch finanzielle Aufwand nicht möglich, und deshalb bin ich sehr dankbar, wenn, wie bei BATO, ein anderer Weg von Zuhause aus machbar ist.

Silvia - BATO-Absolventin 2021 & Folklore-Fan

Wenn Du BATO einer/m Freund*in empfehlen würdet, was würdest Du ihr schreiben?

Ich kann abschließend sagen: Ich bin auf alle Fälle eine bessere Lehrerin geworden. Ich werde auch weiterhin Seminar besuchen und freue mich auf neue und bekannte Gesichter.

Tanzt so lange ihr könnt, mir hat es soviel Lebensqualität beschert, und mir macht es Freude, anderen dieses Tanz-Glücks-Gefühl weiterzugeben.