4/4-Rhythmen, die du als Tanzschülerin kennenlernen solltest

4/4-Rhythmen, die du als Tanzschülerin kennenlernen solltest - Foto: R. Rossbacher

Die 4/4-Rhythmen sind die häufigsten orientalischen Rhythmen in der klassischen Bauchtanzmusik. Eigentlich handelt es sich um 8/8-Rhythmen, wir sprechen aber fast immer von 4/4-Rhythmen.
Bei der tänzerischen Umsetzung können wir die Bass-Schläge betonen. Meist werden diese 4/4-Rhythmen aber so „neutral“ gespielt, dass wir fast alles tanzen können und uns mehr auf die Melodien und die übrige Instrumentierung als den Rhythmus selbst konzentrieren.

Ein paar Begriffe und ein bisschen Theorie:

Kurz und knackig – die wichtigsten Begriffe aus der Musik, die du als Tanzschülerin kennen solltest, um Rhythmen zu erkennen, zu beschreiben und zu verstehen.

Metrum/Puls/Grundschlag/Beat

Unter „Metrum“ verstehen wir einen gleichmäßigen Puls, der einem  Musikstück zugrunde liegt. Das Metrum wird auch als „Grundschlag/Beat“  bezeichnet. Das Metrum kann verschieden schnell sein und beeinflusst so das Tempo eines Stückes.

Takt und Taktarten

Unter dem Begriff „Takt“ ist eine Zusammenfassung mehrerer Grundschläge zu einer Einheit zu verstehen. Je nach der Zahl der zusammengefassten Grundschläge entstehen unterschiedliche Taktarten, die als Bruch mit Zähler und Nenner angegeben werden.

Der Zähler steht für die Anzahl der Schläge. Der Nenner steht für den Notenwert eines Grundschlags.

Rhythmus

Als Rhythmus bezeichnen wir eine Folge von Tonlängen, Betonungen und Pausen.

Tempo

Das Tempo ist charakterisiert durch den zeitlichen Abstand zwischen zwei Pulsschlägen. Ist der Zähler kleiner als der Nenner (z.B. 2/4), so ist der Rhythmus relativ schnell, ist der Zähler größer als der Nenner (z.B. 10/8) so ist er relativ langsam, sind Zähler und Nenner gleich (z.B. 4/4), liegt das Tempo relativ dazwischen.

Das Doppel-Dum vorne – Kleiner Masmoudi

Kleiner Masmoudi - Bild: P. Bilello
Kleiner Masmoudi – Bild: P. Bilello

Das Basismuster dieses Rhythmus besteht aus zwei tiefen Bass-Schlägen  (Dum/D) auf 1 und 1+ sowie einem auf 3 und zwei hohen Tönen (Tak/T) auf 2+ und 4.

Das Doppel-Dum auf 1 und 1+ sind die eindeutigsten Kennzeichen, um einen 4/4-Rhythmus als Kleinen Masmoudi zu identifizieren. Alle anderen Schläge und Pausen (P) können variabel gespielt werden.

Ideen für die tänzerische Umsetzung

Bewegungen mit einer Betonung auf 1 und 1+ eignen sich hervorragend, um diesen Rhythmus sichtbar zu machen:

  • Grundschritt + Doppelwippe abwärts auf  1 und 1+
  • Doppel-Drop, Dropkick

Einfache Zimbelmuster

  • D D P T D P T P: der einfache Klassiker.
  • D D Taketak D P T P & D D P T D Taketak P: Wir ersetzen zunächst jeweils eines der beiden Taks zusammen mit den vorhergehenden Pausen durch Taketak (3er-Schlag).
  • D D Taketak D Taketak (Take): Wir ersetzen beide Taks (Einzelschläge) inkl. der vorgehenden Pausen durch ein Taketak und die letzte Pause durch ein Take (2er-Schlag).

Das Doppel-Dum mittig – Makloub/Saidi

Makloub - Saidi - Bild: P. Bilello
Makloub – Saidi – Bild: P. Bilello

Charakteristisch ist das Doppel-Dum auf 2+ und 3, welches tänzerisch umgesetzt werden sollte, wenn du diesen Rhythmus sichtbar machen möchtest. Häufig findet sich auch ein betontes Schluss-Tak auf 4.

Das Doppel-Dum ist entscheidend, damit du dieses Rhythmusmuster dem Makloub zuordnen kannst. Das Dum auf 1 kann fehlen, es können ein zusätzliches Dum auf 1+ oder drei Dums in der Taktmitte (statt zwei Dums) gespielt werden. Alle Pausen und Taks können blb. variiert/gefüllt werden.

„Saidi“ ist die Bezeichnung in ägyptischer Musik (Said – Südägypten), ansonsten nutze besser den Begriff „Makloub“.

Ideen für die tänzerische Umsetzung des Saidi im ägyptischen Stil:

  • 3x Stauchen im Halbprofil auf die Dums + Hochziehen des Unterschenkels auf Tak (bei betontem Schluss-Tak)
  • Grundschritt hinten auf 3 tief abgesetzt und/oder mit Beckenwelle an dieser Stelle verziert

Einfache Zimbelmuster:

  • D T P D D P T P: der einfache Klassiker.
  • D Taketak D D P T P & D T P D D Taketak P: Wir ersetzen zunächst eines der beiden Taks zusammen mit den vorhergehenden Pausen durch Taketak.
  • D taketak D D Taketak (Take): Wir ersetzen beide Taks inkl. der vorgehenden Pausen durch ein Taketak und die letzte Pause durch ein Take.

Überhaupt nur zwei Dums – Maksoum

Maksoum - Bild: P. Bilello
Maksoum – Bild: P. Bilello

Der Maksoum ist durch eine lebhafte, fröhliche und lockere Spielweise gekennzeichnet. Bei ihm finden wir jeweils ein Dum auf 1 und 3.

Ideen für die tänzerische Umsetzung:

  • Siwa/Pferdchenschritt/Abdruckschritt + betontes Tack (mittiges Einziehen, Kippen oder Wippen) bzw. 3er-Wippe
  • 1,5 Baladikreise + Pendel (Twist) rück

Einfache Zimbelmuster:

  • D T P T D T/Taketak: Standardmuster, variierbar durch ein Taketak am Schluss
  • D T P T D Taketak (Take): ein bisschen kniffliger – mit Take auf der letzten Pause

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Pina Bilello – meiner Lieblingstrommlerin, langjährigen Ensemble OT pur-Tänzerin und liebgewonnenen Tanzschülerin.
Danke, liebe Pina!

2 Gedanken zu “4/4-Rhythmen, die du als Tanzschülerin kennenlernen solltest

  1. Vielen Dank, Melanie und Pina! Auch als langjährige Schülerin macht es immer wieder Sinn, sein Gedächtnis aufzufrischen 🙂

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