You are not alone… – Teil 1

You are not alone - Foto: Sabuas Lichtrau,

Du überlegst schon länger, an einem Bauchtanzkurs (oder einem anderen Tanzkurs) teilzunehmen, hast aber Bedenken?
Dann solltest du diese Beitragsreihe aufmerksam lesen. Vielleicht kann ich dir mit meinen Ausführungen weiterhelfen. Du bist nämlich nicht alleine. Fast täglich erreichen mich Anfragen von Frauen, die bei uns mit dem Tanzen anfangen möchten und sich noch nicht so ganz trauen. Manchmal fehlt einfach nur noch ein überzeugendes Wort, ein kleiner Tritt in den Allerwertesten.
Vielleicht kannst du den heute von mir bekommen ;)?

Ich selbst habe mich ganz spontan zu meinem ersten Bauchtanzkurs angemeldet, ohne lange darüber nachzudenken. Meine Rückenschmerzen zwangen mich zu schnellem Handeln, und ich war recht jung – Bedenken sind in jungen Jahren eher selten oder schnell beiseite gewischt ;).

Je länger wir aber über eine Sache nachdenken, desto mehr Gründe fallen uns ein, es nicht zu tun. Manche Zweifel sind berechtigt und müssen geklärt werden. Andere sind vorgeschoben, weil wir keine Lust haben, uns mit dem Thema intensiver zu beschäftigen, weil wir andere Dinge zu tun haben (oder das zumindest glauben).
Manchmal beeinflussen uns Dritte („Du willst da wirklich hin?“) und halten uns davon ab, unseren Zielen einen Schritt näher zu kommen.
Oder wir haben schlechte Erfahrungen gemacht, die uns jetzt im Wege stehen.

In Anrufen und E-Mails werde ich als Inhaberin einer Schule für Orientalischen Tanz mit ganz unterschiedlichen Bedenken konfrontiert. Die ich aber fast immer vollständig ausräumen kann.

Was hält dich im Moment zurück, an einem Kurs teilzunehmen und diese Tanzform endlich einmal auszuprobieren?

Corona

Ganz klar. Im Moment der „Renner“ in Sachen Bedenken. Verstehe ich vollkommen.

Wenn die Angst wirklich zu groß ist, bleibe zu Hause. Zusätzlichen Stress solltest du dir nicht antun.

Wir vereinsamen, wir leiden unter Bewegungsmangel, uns fehlen freundliche Gesichter… Das Leben ist streckenweise zu einem Trauerspiel geworden. Wir werden auch noch eine ganze Zeit lang durchhalten und einige unserer Gewohnheiten vermutlich ganz ändern müssen.

Vielleicht kann es helfen, mal wieder eine andere Umgebung zu sehen, andere Menschen kennenzulernen, sich zu bewegen, alles mal hinter sich zu lassen? Sich ganz vorsichtig wieder an so etwas wie Alltag ranzutasten? Bewegungsformen in der Gruppe zu finden, die sich auch in Zeiten von Corona ausüben lassen?

Tanzen in Zeiten von Corona - Abstand halten! Foto: Sabuas Lichtraum
Foto: Sabuas Lichtraum

Im OT pur ermöglichen wir das Tanzen trotz Corona. Wir haben sogar einen hohen Prozentsatz an Teilnehmerinnen mit Vorerkrankungen und erhöhtem Risiko in unseren Kursen. Es macht uns sehr stolz, dass die Frauen uns ein solches Vertrauen entgegenbringen.
Wir halten uns an die gesetzlichen Auflagen und haben ein Hygienekonzept erarbeitet.
Unsere Kursteilnehmerinnen unterstützen uns dabei, wofür wir ihnen sehr dankbar sind.

Abstand beim Tanzen - Foto: Sabuas Lichtraum
Abstände lassen sich in den meisten Solotanzformen sehr gut einhalten. Foto: Sabuas Lichtraum

In einem Probetraining kannst du testen, ob die Situation vor Ort für dich passt. Frage beim Anbieter deines Vertrauens nach. Schaue dir die Hygienekonzepte an, die Räumlichkeiten, ruf an und lass dir erklären, wie so eine Stunde unter Corona-Bedingungen abläuft. Du wirst sehr schnell festellen, wer deine Bedenken und die ganze Situation ernst nimmt und wem das Ganze am Popo vorbeigeht (schwarze Schafe gibt es leider überall).

Alternativ gibt es mittlerweile jede Menge Online-Angebote der Tanzschulen – auch das könnte eine schöne Möglichkeit für dich sein, in dieser Phase trotzdem mit dem Tanzen zu beginnen.

Online tanzen - Foto: Sabuas Lichtraum
Bei uns kannst du, z.B., Videos kaufen und dann zu Hause üben. Oder du nimmst an unseren live gestreamten Klassen teil. Foto: Sabuas Lichtraum

Zu alt?

Der Klassiker. In fast jedem dritten Telefonat werde ich informiert, dass die Dame am anderen Ende ja schon „etwas älter“ sei. Meist frage ich ganz frech nach. „Etwas älter“ beginnt anscheinend bei ca. 40 Jahren… Mist. Da liege ich drüber. Und weißt du was? Ich tanze immer noch!

Tanzen kennt kein Alter.
Lass dir nicht einreden (und rede es dir nicht selbst ein), dass du für etwas zu alt bist. Schon gar nicht für´s Tanzen.

Ernstzunehmende Einschränkungen, Begleiterscheinungen des Älterwerdens und „Wehwehchen“ sind kein Problem – vielleicht möchtest du ja gerade deshalb mit dem Tanzen beginnen?
Lass dich also nicht abhalten. Tanzen ist eine wunderbare Form, den Körper auch im Alter fit zu halten. Mit 40, 50 oder 60 anfangen und dann bis mindestens 80 tanzen – wäre das nicht toll?
In den meisten Tanzformen ist es möglich, die Bewegungen/Übungen individuell an die Teilnehmer anzupassen – bei uns gehört das zum Programm und kennzeichnet in meinen Augen einen guten Unterricht.

Klar, die große Karriere als Bauchtänzerin wirst du mit 40+ nicht mehr machen – aber das war auch nicht dein Ziel, oder?
Trotzdem sind Auftritte mit dem Kurs oder Tanzschule i.d.R. kein Problem. Die meisten Kolleginnen, meine Dozentinnen und ich legen viel Wert auf altersgemischte Kurse – wir sind sogar stolz darauf. Generationenübergreifendes Tanzen!


Im zweiten Teil dieser Reihe geht´s um die Figur, das Gewicht und auch die Herkunft – aus allem kann man einen Grund stricken, sich doch nicht zu einem Kurs anzumelden.